Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die UN eine entscheidende Plattform, um die Bedeutung der Alphabetisierung für die Förderung einer gerechteren und nachhaltigeren Welt hervorzuheben.

Trotz bedeutender Fortschritte in den letzten Jahrzehnten bleibt die globale Alphabetisierungsrate erschreckend niedrig. Millionen von Erwachsenen und Kindern fehlen grundlegende Lese- und Schreibkenntnisse.

Dieses Problem besteht nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in Deutschland, wo 6,2 Millionen Erwachsene nicht richtig Deutsch lesen und schreiben können, während 52,8 % Muttersprachler sind.

"Jedes Jahr müssen wir uns daran erinnern, dass wir noch daran arbeiten müssen, das globale Alphabetisierungsniveau zu verbessern, insbesondere in weniger wirtschaftlich entwickelten Regionen", sagt Ann Kathrin Linsenhoff.

Was ist überhaupt Alphabetisierung? Alphabetisierung ist ein fundamentales Menschenrecht, das Einzelpersonen befähigt, sich voll in die Gesellschaft einzubringen.

Es öffnet Türen zu Bildung, Beschäftigung und gesellschaftlichem Engagement und fördert gleichzeitig kritisches Denken, Problemlösung und kulturelles Verständnis.

In einer Welt, die durch Technologie zunehmend miteinander verbunden ist, ist Alphabetisierung unerlässlich für den Zugang zu Informationen.

Nur mit guter Schreib-, Rechen- und Lesekompetenz ist eine klare Kommunikation und die Bewältigung komplexer Herausforderungen möglich.

Laut UNESCO fehlten 2022 bei mindestens 765 Millionen Menschen im Alter von über 15 Jahren die grundlegenden Lese- und Schreibkenntnisse.

Diese erschreckende Statistik unterstreicht die dringende Notwendigkeit koordinierter Bemühungen zur Verbesserung der Alphabetisierungsraten weltweit.

Darüber hinaus hat die COVID-19-Pandemie bestehende Ungleichheiten verschärft.

Millionen von Kindern, die nicht zur Schule gehen können, laufen Gefahr, in ihrer Bildung zurückzufallen.

Um diese Herausforderungen anzugehen, gewinnt ein mehrsprachiger Ansatz zur Alphabetisierungsentwicklung an Bedeutung.

Durch die Anerkennung der Vielfalt von Sprachen und Kulturen kann dieser Ansatz die Lernergebnisse verbessern, kulturelle Identität fördern und sozialen Zusammenhalt stärken.

Es ist besonders effektiv in Regionen, in denen Mehrsprachigkeit vorherrscht, da es Einzelpersonen ermöglicht, Alphabetisierungsfähigkeiten in ihrer Muttersprache zu entwickeln und gleichzeitig andere Sprachen zu erlernen.

Es ist zwingend notwendig, die entscheidende Rolle der Alphabetisierung beim Aufbau einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft anzuerkennen.

Durch Investitionen in Bildung, Förderung von Mehrsprachigkeit und Bekämpfung der Ursachen von Analphabetismus können wir sowohl Einzelpersonen fördern als auch die Gemeinschaft stärken.

So können wir eine Welt schaffen, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich individuell zu entfalten.