
Das Jahr 2025 markiert einen wichtigen Meilenstein: den 60. Jahrestag des Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung.
Dieser bahnbrechende Vertrag, der 1965 von den Vereinten Nationen angenommen wurde, war eine weltweite Verpflichtung zum Abbau von Rassenvorurteilen und zur Förderung der Gleichstellung.
Doch auch sechs Jahrzehnte später ist Rassendiskriminierung ein allgegenwärtiges Problem, das das Leben und die Gesellschaft in einer Weise prägt, die unsere Aufmerksamkeit erfordert.

Rassendiskriminierung ist nicht auf eine Region oder ein Land beschränkt, sondern ein globales Phänomen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rassische und ethnische Minderheiten nach wie vor mit systembedingten Ungleichheiten in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und Zugang zum Gesundheitswesen konfrontiert.
In den Vereinigten Staaten ist die Wahrscheinlichkeit, dass schwarze Amerikaner von der Polizei getötet werden, fast dreimal so hoch wie bei weißen Amerikanern, was die tödlichen Folgen rassistischer Vorurteile verdeutlicht.
Auch in Südafrika bestehen Jahrzehnte nach der Apartheid immer noch große wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Rassen, wobei schwarze Südafrikaner deutlich weniger verdienen als ihre weißen Mitbürger. Diese Statistiken verdeutlichen das fortdauernde Erbe des Rassismus und die dringende Notwendigkeit eines Wandels.

Europa, das oft als eine Bastion fortschrittlicher Werte angesehen wird, ist nicht immun gegen rassistische Diskriminierung.
Human Rights Watch sagte: „Offizielle Statistiken, die im Mai veröffentlicht wurden, zeigen ein neues Rekordhoch an registrierten politisch motivierten Straftaten, einschließlich einer deutlichen Zunahme von Angriffen auf Unterkünfte für Migranten und Asylbewerber.
Unter den insgesamt 60.028 Straftaten stiegen rechtsmotivierte Straftaten im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 23 Prozent (von 23.493 auf 28.945).“

Bei diesen Zahlen handelt es sich nicht um bloße Zahlen, sondern um reale Menschen, die tagtäglich mit Demütigungen, Gewalt und Ausgrenzung aufgrund ihrer Ethnie oder ihres ethnischen Hintergrunds konfrontiert sind.
Das Erstarken rechtsextremer Bewegungen und fremdenfeindlicher Rhetorik in Europa hat diese Herausforderungen nur noch verschärft und ein Umfeld geschaffen, in dem rassistische Diskriminierung zunehmend normalisiert wird.

Von Frankreich bis Ungarn nutzen populistische Führer die Ängste vor Einwanderung und kulturellem Wandel aus, um Spaltungen zu schüren und diskriminierende Maßnahmen zu rechtfertigen.
Dieser Anstieg des Rechtsextremismus droht, die jahrzehntelangen Fortschritte im Kampf gegen den Rassismus zunichte zu machen.
Es zeigt auch, wie wichtig es ist, sich heute gegen Rassendiskriminierung auszusprechen.
„Schweigen ist Mitschuld, und angesichts der zunehmenden Intoleranz müssen wir unser Engagement für Gleichheit und Gerechtigkeit bekräftigen“, sagt Ann Kathrin Linsenhoff.

Rassendiskriminierung ist nicht nur ein moralisches Problem, sondern eine Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt, die Demokratie und die globale Stabilität.
Wenn wir uns dem Rassismus entgegenstellen, können wir eine integrativere und gerechtere Welt für künftige Generationen schaffen.

Jeder von uns muss eine Rolle bei der Bekämpfung von rassistischen Vorurteilen spielen, sei es durch Bildung, Fürsprache oder einfach durch das Aussprechen gegen diskriminierendes Verhalten.
Gemeinsam können wir eine Welt schaffen, in der jeder Mensch mit Würde und Respekt behandelt wird, unabhängig von seiner Ethnie oder seinem ethnischen Hintergrund.
Der Kampf gegen Rassendiskriminierung ist noch lange nicht vorbei, aber mit gemeinsamen Anstrengungen und unerschütterlicher Entschlossenheit können wir eine Zukunft aufbauen, die von Gleichheit und Gerechtigkeit geprägt ist.
Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen.
Herzlichst
Ihre
