Hanau wird für sein Engagement für Kinder gewürdigtDer Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. verlängerte jetzt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die Stadt Hanau um weitere drei Jahre. Damit würdigt er den zweiten Aktionsplan, mit dem die Stadt die nachhaltige Verankerung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Verwaltung sowie auf der gesamten lokalen Ebene fortsetzt. Die Stadt nimmt bereits seit 2012 am Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ teil.
Der Verein zeichnete Hanau am 4. Juni 2014 als erste Kommune in Deutschland mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ aus. Das Siegel erkennt den Willen der Stadt zur Umsetzung der UN-Kinderrechte an. Dieser drückte sich bereits in den Maßnahmen des ersten Aktionsplans aus, die in den vergangen vier Jahren umgesetzt wurden. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. begleitet weiterhin den gesamten Prozess.
Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, die Vorsitzende des Präventionsrats, Anne-Dorothea Stübing, und Andrea Pillmann, Leiterin der Stabstelle Prävention nahmen bei einer Feier im Schloss Philippsruhe das Siegel entgegen. Als Zeichen der weiteren Zusammenarbeit und Auszeichnung der Stadt überreichte Ann-Kathrin Linsenhoff von Kinderfreundliche Kommunen e.V. die entsprechende Urkunde. Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender der UNICEF Deutschland, der seine Heimatstadt Hanau für das Siegel vorgeschlagen hatte, wohnte der Übergabe ebenfalls bei.
„Kinder brauchen eine Lobby, denn Kinder sind keine Wähler“, betonte Heraeus, „aus diesem Grund ist das Siegel und die Teilnahme an diesem Programm so wichtig.“ Hanau sei auf einem sehr guten Weg und als erste Kommune, die das Siegel erhalten und sich nun erneut verdient habe, ein echtes Vorbild für andere Städte, so Heraeus.
„Die Stadt Hanau hat in den letzten Jahren sehr erfolgreich Kinder und Jugendliche in den Bereichen Kinderrechte, Politik, Kultur und Stadtentwicklung mit viel Engagement miteinbezogen“, sagte Ann-Kathrin Linsenhoff. „Dabei haben Sie beispiellose Entschlossenheit sowie Geduld und Beharrlichkeit bewiesen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Aus diesem Grund tragen Sie das Siegel zurecht!“
Bürgermeister Weiss-Thiel sagte: „Die Stadt Hanau hat in den letzte vier Jahren sehr viel Positives erreichen können, das Kinder- und Jugendbüro ist jetzt an zentraler Stelle im Rathaus verortet, jeder Spielplatz oder Bolzplatz wird mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen geplant. Das neue Mitmach-Museum GrimmsMärchenReich wurde von Kindern mitkonzipiert und getestet. Sie werden bei uns in allen Dingen, die sie betreffen, beteiligt. Ohne das Siegel wären wir lange nicht so weit. Wir freuen uns auf die nächste drei Jahre und auf die Herausforderungen des neuen Aktionsplanes.“
Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V. betonte: „Hanau hat als eine Pilotkommune unseres Programmes bereits viel geleistet. Dazu gehören neu geschaffene Strukturen in der Stadt, wie das Kinder- und Jugendbüro, oder die Weiterbildung zu Kinderrechten von Verwaltungsangestellten und Lehrkräften sowie Kindern und Jugendlichen. Nicht zuletzt ist Hanau mit seiner erworbenen Expertise in der lokalen Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ein wichtiger Bestandteil unseres Netzwerks der ‚Kinderfreundlichen Kommunen‘ in Deutschland.“
Anne Dorothea Stübing, die Vorsitzende des Präventionsrats der Stadt Hanau, die seit Jahren tatkräftig und ehrenamtlich an der Konzeption des Aktionsplans mitarbeitet sagte: „Kinderfreundliche Kommune‘ bedeutet zu investieren in Prävention und Integration, zu investieren in das Wohlergehen der Kinder, in ihre Förderung durch vielfältige Entwicklungs- und Bildungsunterstützung, zu investieren in vielzählige und vielschichtige Angebote und Anreize, Kindern und Jugendlichen alle Chancen der Partizipation – also des Teilhabens und des Sich-einmischen Könnens zu eröffnen.“
Für die Stadt Hanau sei es selbstverständlich, dass nur durch kontinuierliche Fortsetzung begonnener Wege eine nachhaltige Wirkung sichergestellt werden könne. „Für die Zukunftsorientierung müssen wir auf der Grundlage eines wertschätzenden Umgangs miteinander und der selbstverständlichen Achtung demokratischer Werte demgemäß Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung sowie aller Herkunft und sozialer Lagen noch mehr Chancen eröffnen, sich vielfältig beteiligen und ihre Ideen, Meinungen und Wünsche einbringen zu können. Wir Erwachsene müssen dafür bereit zu sein, ihre Anregungen gemeinsam mit ihnen kritisch zu prüfen und Wege der Realisierung nach besten Möglichkeiten zu ebnen.“
Nach Abschluss des ersten Aktionsplans wurden in einer Zukunftswerkstatt, Fortbildungen und Beratungsgesprächen mit Kinderfreundliche Kommunen e.V. weiterführende Maßnahmen für den aktuellen Aktionsplan erarbeitet, wobei Kinder und Jugendliche selbst ihre Anliegen einbrachten. In den nächsten drei Jahren der Umsetzung wird jetzt einerseits die bisherige Arbeit vertieft, indem zum Beispiel weiterhin Verwaltungsfachkräfte zu Kinderrechten geschult werden oder Kinder und Jugendliche an der Stadtentwicklung mitwirken. Anderseits werden auch neue Anliegen der jungen Hanauer, wie das Thema „Klimaschutz, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umwelt“ aufgegriffen.
Das Verfahren „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch die Stadtverordnetenversammlung prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese hat ein weltweit anwendbares Rahmenwerk für die Verwirklichung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene erarbeitet. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen der Initiative angeschlossen – darunter Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg.
Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
www.kinderfreundliche-kommunen.de
www.childfriendlycities.org
Ansprechpartner_innen:
Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 030 / 20911-601 und -624, E-Mail info@kinderfreundliche-kommunen.de
Stadt Hanau, Andrea Pillmann, Stabsstelle Prävention, Sicherheit und Sauberkeit, Telefon 06181 / 29 51 951, E-Mail andrea.pillmann@hanau.de
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Telefon 030 / 2758079-11, E-Mail presse@unicef.de
Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030 / 308693-11, E-Mail presse@dkhw.de
Pressekontakt: Stadt Hanau, Ute Wolf, Telefon 06181/295-664